Pädiatrie

Arbeit nach dem Wunstorfer Konzept

Zu Beginn liegt der Schwerpunkt auf die Zielfindung, die gemeinsam von Eltern und Kind sowie von Kindergarten oder Schule gestaltet wird. Wurden die Bedürfnisse von Eltern, Kind und Kindergarten/Schule herausgearbeitet, werden diese aus allen Bereichen zusammengetragen und zu konkreten Ziele erarbeitet.

Neben der Zielkarte zu Therapiebeginn ist Anwesenheit der Eltern in den Therapiestunden Pflicht. Neben der handlungsorientierten Arbeit mit dem Kind, ist das Elterntraining eine weitere wichtige Säule des Wunstorfer Konzeptes. Es findet eine Beratung telefonisch oder persönlich mit Lehrern und/oder Erziehern statt und auch ein Besuch in der Einrichtung wird angeboten.

​Durch die enge, interdisziplinäre Zusammenarbeit von Eltern, Kind sowie der Einrichtungen (Schule/Kindergarten) und der konsequenten Verfolgung festgelegter Ziele, sind in dem meisten Fällen nach der ersten Verordnung bereits erste Ziele erreicht.

In der Pädiatrie spezialisieren wir uns auf die Entwicklung des kindlichen Organismus. Wir behandeln und beugen Krankheiten vor. Hierfür arbeiten wir mit unterschiedlichen Therapien.

Sensorische Integration

Den Prozess des Ordnens und Zusammenfügens all dieser Sinnesinformationen im Gehirn nennen Fachleute „sensorische Integration“ (oder zentrale Verarbeitung oder Wahrnehmung).
Wenn das Kind die Sinnesinformationen gut verarbeitet und verknüpft und sie für sinnvolles, zweckmäßiges, zielgerichtetes Handeln nützt, ist dies ein Zeichen für eine gute sensorische Integration.

 

Sensorische Integration ist eine Leistung unseres Gehirns
Damit wir uns in unserer Umwelt orientieren und sinnvoll handeln können, muss unser Gehirn alle Informationen aus unserem Körper und aus der Umwelt verarbeiten.
Die Informationen werden von Rezeptoren in den Sinnesorganen aufgenommen: Tastkörperchen in der Haut für Berührungen den Bogengängen und dem Otolithenorgan im Innenohr für Schwerkraft- und Gleichgewichtsreize Rezeptoren in Muskelspinden und Gelenken für propriozeptive Informationen.
Dann werden sie über Nervenbahnen in verschiedenen Zentren des Gehirns geleitet. 99% der Sinnesinformationen werden subkortikal (d.h. auf niedrigeren Ebenen als der Hirnrinde) automatisch und unbewusst verarbeitet. Bereits im untersten Hirnabschnitt, dem sogenannten Hirnstamm, finden wichtige Verarbeitungsprozesse statt. Zum Beispiel werden Gleichgewichtsreize fast vollständig auf diesem Niveau verarbeitet, damit wir automatisch und unbewusst unsere Haltung an Lageveränderungen anpassen können. Die unbewusste Verarbeitung so großer Informationsmengen ist notwendig, damit wir unsere bewusste Anstrengung und Aufmerksamkeit höheren Leistungen widmen können.

Ein Kind mit Störungen der sensorischen Verarbeitung muss sich zum Beispiel darauf konzentrieren, nicht vom Sessel zu fallen und kann daher den Buchstaben, die es schreiben soll, weniger Aufmerksamkeit widmen. (Quelle: https://www.sensorische-integration.org/de/sensorische-integration/)  

Entwicklungsdiagnostik/ Entwicklungstestung

FEW 3 (Visuelle Wahrnehmung)

Der FEW-3 wird als Einzeltest bei Kindern im Altersbereich von 4;0 bis 10;11 Jahren eingesetzt. Der FEW-3 wird eingesetzt, um Kinder mit visuellen Wahrnehmungsproblemen oder Problemen der visuo-motorischen Integration zu identifizieren. Weitere Einsatzbereiche sind die Evaluation von Behandlungsmaßnahmen und die Forschung.

HAPT (Handpräferenztest)

Der Handpräferenztest für 4-6-jährige Kinder, dient der differenzierten Erfassung der Händigkeit.

Er liefert nützliche Informationen über die Handpräferenz eines Kindes sowie über die Eindeutigkeit hinsichtlich der Bevorzugung einer Hand (Handkonsistenz).

Es werden 14 Tätigkeiten zur Erfassung der Handpräferenz herangezogen, die jeweils drei Mal im Testablauf vom Kind ausgeführt werden. Somit kann festgestellt werden, welche Hand ein Kind für eine bestimmte Tätigkeit und über verschiedene Tätigkeiten hinweg bevorzugt. Der Testablauf hat spielerischen Charakter, die Kinder machen eine Abenteuerreise durch den Raum. 

Die Instruktion wird standardisiert per CD vorgegeben, während die Testleiterin oder der Testleiter nach genauen Beobachtungsrichtlinien die jeweils verwendete Hand kodiert. (Quelle: https://www.testzentrale.de/shop/handpraeferenztest-fuer-4-6-jaehrige-kinder.html)

M-ABC 2 (Motorische Entwicklung)

Der Movement ABC-2 ist ein Testverfahren mit dem sich das kindliche Leistungsvermögen in den motorischen Bereichen Handgeschicklichkeit, Ballfertigkeit und Statische und dynamische Balance überprüfen lässt. (Altersgruppen von 3;0 bis 16;11 Jahre)

Das Erlangen bestimmter motorischer Kompetenzen ist eine wichtige Voraussetzung für die Integration der Kinder in das soziale Umfeld sowie deren schulischen Erfolg. Deshalb ist es wichtig, Defizite im Bereich der motorischen Entwicklung schon frühzeitig aufzudecken, um eine gezielte Förderung einleiten zu können. Es werden drei wichtige Komponenten motorischer Funktionen mit insgesamt acht Aufgaben untersucht: Handgeschicklichkeit, Ballfertigkeit, statische und dynamische Balance. Für alle drei Komponenten sowie den gesamten Testwert werden dem Alter angepasste Standardwerte und Prozentränge angegeben. So ist die Erstellung eines differenzierten Leistungsprofils möglich. (Quelle: https://www.testzentrale.de/shop/movement-assessment-battery-for-children-second-edition.html)